Dienstag, 14. Juli 2009

Im Dialog zu REACH

Innovationsfähigkeit im Verbund – so lässt sich die Quintessenz des vorherigen Eintrags festhalten. Hilfreich zur Einschätzung von Trends sind stets die Eindrücke von den internationalen Kontakten und Veranstaltungen. Immer wieder bemerken wir, dass ausländische Teilnehmer einigermaßen irritiert auf unsere Wahrnehmung der Krise blicken. Deutschland, Österreich, die Schweiz gelten als organisiert – offenbar trifft das Klischee zu. Immer wieder ist für uns interessant zu beobachten, wie tragfähig die Netzwerke unserer Teilnehmer bereits sind, wie offen Probleme diskutiert werden, wie intensiv man sich wechselseitig unterstützt – ist das die Regel? International nicht überall.
Ein Thema, das wir im Blog kurz antippen wollen, ist uns zuletzt wiederholt zugetragen worden. Zahlreiche regulatorische Herausforderungen sind durch REACH – als Big Bang – oder GHS und andere – als graduelle Veränderungen – auf die chemische Industrie sowie nachgeschaltete Anwender herabgekommen. Bei ihnen wächst der Verdruss von Monat zu Monat, dass zahlreiche Berater ohne jegliche Expertise in den Markt drängen. Wohlgemerkt, es gibt sie noch immer die ausgewiesenen Fachleute mit langjähriger Erfahrung in der chemischen Industrie; gleichzeitig aber scheinen mehr und mehr „Dienstleister“ mit fragwürdigen Motiven und wenig dezentem Geschäftsgebaren anzutreten, um – ja, um welche Dienste zu leisten? Zur Illustration ein Beispiel, das mittlerweile allen Kollegen aus der Produktsicherheit vertraut sein dürfte: Einige SIEFs-Facilitator mit zweifelhaftem Hintergrund fragen dem Vernehmen nach wiederholt nach Informationen, die eher dem Füllen der eigenen Datenbank als der Dossiererstellung dienen. Einige, längst nicht alle; und doch gilt es, gerade bei diesen „einigen“ aufzupassen. Ein Beschwernis gerade für die Unternehmen, die mit eng kalkulierten Ressourcen an REACH arbeiten.
Zum Abschluss noch ein Ausblick auf den Januar 2010. Wir vermögen noch nicht zu entscheiden, welche Themen dann die bedeutendsten auf unserer Konferenz Produktsicherheit sein werden, konnten uns aber schon in diesem frühen Stadium über die Zusage der ECHA freuen. Als Referent bestätigt ist Andreas Ahrens, das Thema ist provisorisch beschrieben mit: „REACH from the perspective of ECHA, objectives and experiences gained so far.“ Halten wir fest, dass die Behörden offen für den Dialog mit der Industrie sind.

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